Bei Gemälden auf textilen Träger können Beschädigungen in der Leinwand durch Druck, Durchstoßung oder Dehnung entstehen.
Besonderes Augenmark gilt dann zunächst der Behandlung des textilen Trägers. Die Spannung kann durch eine Bearbeitung des Keilrahmens unter Berücksichtigung der kontrollierten Klimatisierung optimiert werden.

Übliches Vorgehen bei der Restaurierung von Gemälden auf Leinwand
1. Voruntersuchung und Reinigung
- Zustandsanalyse: Wir beurteilen den Zustand des Leinwandgemäldes, um die notwendigen Maßnahmen zu planen.
- Reinigung: Schmutz, Staub und alte Firnisschichten entfernen wir vorsichtig, um die ursprüngliche Farb- und Leinwandstruktur freizulegen. Hierfür werden spezielle, schonende Reinigungsmittel und Techniken angewendet. Die Technik wird zuerst erprobt und dann festgelegt.
2. Reparatur von Leinwand und Malschicht
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- Rissreparatur: Durchstiche und schließen wir von der Rückseite, wenn dies möglich ist. Dabei werden die Fäden verleimt oder mit Stützgewebe, feinen Fadenbrücken oder Intarsien aus neuem Leinwandgewebe versehen, um die Stabilität wiederherzustellen.
- Fehlstellen füllen: Fehlende Leinwandstellen und die Malschicht füllen wir mit einer Kittmasse aus Kreide und Leim oder anderen Materialien, falls nötig. Diese werden dann geschliffen, um eine ebene und passende Oberfläche zu erhalten, und anschließend retuschiert, um die fehlenden Farb- und Bildteile zu rekonstruieren.
3. Spannungskorrektur und Schutz
- Spannungsausgleich: Um Verformungen vorzubeugen, kontrollieren wir die Spannung der Leinwand auf dem Keilrahmen und korrigieren sie gegebenenfalls. Oft sind hierfür schmale Leinwandstreifen nötig, die als Verstärkung auf die Spannkanten aufgedoubliert werden.
- Firnis auftragen: Nach der vollständigen Restaurierung kann eine neue, schützende Firnisschicht aufgetragen werden, um die Farben zu schützen und zu intensivieren. Es muss ein geeigneter Firnis gewählt werden, der mit der Malschicht kompatibel ist