Die Berufsgruppe der Vergolder wurde offiziell in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Somit wurde die Trägerschaft des bereits bestehenden Eintrags der Fachgruppe Kirchenmaler erweitert.
„Als immaterielles Kulturerbe werden lebendige Traditionen, Ausdrucksformen, menschliches Wissen und Können sowie darstellende Künste in aller Welt dokumentiert.“ „Mit dem Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wird den vielfältigen gelebten Traditionen Aufmerksamkeit geschenkt.“
Genau wie bei Gemälden altern auch deren Rahmen, die den unterschiedlichsten Einflüssen ausgesetzt sind. Häufig wurden antike Bilder- oder Spiegelrahmen bei frühreren Überarbeitungen komplett mit Bronzefarbe übergangen, die in nur kurzer Zeit oxidiert und sich grün bis braun verfärbt, wodurch keine Spur von der ursprünglichen Vergoldung mehr zu sehen ist,
Bei der konservatorischen und restauratorischen Behandlung von Rahmen müssen daher immer individuelle Konzepte erstellt werden werden.
Die Wirkung eines Gemäldes auf den Betrachter hängt stark mit dem Rahmen, in dem es präsentiert wird, zusammen. Denn jedes Bild kann in einem passenden Rahmen seine Wirkung auf den Betrachter noch steigern.
Zu den häufigen Schäden zählen:
schlecht ausgeführte Überarbeitungen mit Bronzefarben, vergilbte und verbräunte Überzüge
Auflagerungen z.B. Staub, Fett, Insektenkot
mechanische Beschädigungen z.B. Abplatzungen, teilweiser oder gänzlicher Verlust von Stuckelementen, Kanten oder Ecken
Buchstabgen vergolden gehört normalerweise nicht zu unserem Tagesgeschäft als Restauratoren für Gemälde und Skulpturen. Aber immer wieder werden wir auch als gelernte Vergolder mit der Vergoldung von Möbeln oder Schrifzügen (Buchstaben) betraut. Für den hochwertigen Innenausbau einer exklusiven Parfümerie in Düsseldorf haben wir zusammen mit Vergoldermeisterin Katinka Wessels Hunderte von Buchstaben vergoldet. Aus den vergoldeten Buchstaben wurden die Schriftzüge von Parfüm-Labels zusammengepuzzelt. Wer mag, kann mitpuzzeln!
Blattmetalle können für moderne Vergoldungen eingesetzt werden. Für Ladenbau, Messebau, Innenausbau und Yachtbau können Möbel, Vitrinen oder auch Buchstaben vergoldet werden. Die Auswahl an Blattmetallen ist groß: Blattgold verschiedener Karat, Blattsilber, Schlagmetall (Messing und Aluminium) Kupfer. Buchstaben vergolden ist nur eines der Anwendungsbeispiele.
Das Blattgold wird mit Anlegemitteln auf Basis von Öl (Mixtion) oder Acryl auf die glatte Oberfläche durch den Vergolder vergoldet.
Nach Anlegen der Mixtion (oder ähnlichem) wird das Blattgold auf die Buchstaben aufgelegt (Vergolden der Buchstaben). Anders als bei der Polimentvergoldung werden die vergoldeten Oberflächen nicht mit einem Achatstein auf Glanz poliert. Die vergoldeten Buchstaben, die mit Blattgold belegt sind werden nach dem Trocknen des Anlegemittels (Mixtion) mit einem weichen Lappen oder Watte leicht angerieben, vor dem Polieren mit Watte muss das Blattgold aber noch eingekehrt werden. Der Vergolder beschreibt mit Einkehren einen Vorgang, bei dem das überschüssige Blattgold mit einem weichen Einkehrpinsel auf der Oberfläche verteilt wird und an offener Mixtion kleben bleibt.