Eine Skulptur zwischen Renaissance und Barock
Die Restaurierung einer Skulptur hat uns dieses Jahr stark beschäftigt. Die Skulptur des heiligen Josef war in Hinblick auf ihre Fassung und Historie besonder. Anfang dieses Jahres hatten wir eine hochinteressante Skulptur aus Sinzig in unserem Atelier in Koblenz. Eine fast lebensgroße Skulptur des Hl. Josefs sollte restauriert werden. Zunächst haben wir die Skulptur näher untersucht, vor allem bezüglich ihrer farbigen Fassung. Bei der Skulptur handelt es sich um eine geschnitzte Holzskulptur mit farbiger Fassung. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Skulptur schon einige Veränderung erfahren. Dabei wurde die Fassung in Überarbeitungsphasen verändert, sodass wir nicht die originale Fassung vorliegen hatten. Folgendes wurde festgestellt:
Die Sichtfassung war eine Mischung aus bereits freigelegten alten Fassungen und darauf aufliegenden Lasuren, um das Erscheinungsbild zu beruhigen.
Diese letzte Restaurierungsfassung war aber auch schon sehr stark geschädigt über die Jahrzehnte sodass folgende Schäden zu verzeichnen waren:
- lose Fassung
- Fehlstellen in der Fassung
- Risse im Holz
- starke Oberflächenschmutz, Abrieb der Farbfassung partiell
- Oxidation von Goldbronzen
Besonders schön war die Freilegung des Gewandes des Jesuskindes, das Kleid ist sehr schön mit goldenen Tupfen verziert.
Als Maßnahmen siehe oben:
Aufliegende Restaurierungslasuren wurden nach der Oberflächenreinigung abgetragen und eine darunter liegende qualitätsvolle, ältere Fassung freigelegt. Die Fassung wurde mit einem Festigungsmittel gefestigt und niedergelegt, die Fehlstellen mit einem Kreidekitt aufgefüllt und anschließend retuschiert.