Oberflächenreinigung oder Firnis abnehmen?

Wann spricht man von „Reinigung“ bei  Ölgemälden?

Man muss differenzieren zwischen einer Oberflächenreinigung und einer Firnisabnahme, bei der man eine klompette Schicht abträgt.

  1. Gemäldereinigung

Adhäsive Verschmutzungen und vergilbte Firnisschichten auf Gemälden werden behutsam entfernt, wobei stets darauf geachtet wird, dass kein Verlust der Farbschicht entsteht. Als adhäsive Verschmutzung bezeichnet man Anlagerung von Schmutzpartikeln. Hierzu zählen vorallem Nikotin-, Fett- und Russablagerungen, sowie Exkremente von Insekten. Zur Abnahme von Firnissen werden geeignete Lösemittel oder Lösemittelgemische ermittelt, die die Malschicht nicht angreifen, aber den alten Firnis zügig lösen. So wird ein gutes Ergebnis der Reinigung erzielt. Man sieht es bei dem Portait unten, dieses ist halb gereinigt. Der Schmutz von Jahrzehnten hatte sich auf dem Gemälde angereichert. Eine Gemäldereinigung kann da einen guten Effekt erzeugen und die Farben wieder zum Leuchten bringen.

Außerdem achten wir darauf, dass die Leinwandrückseite sowie der Keilrahmen mechanisch durch Pinsel und Schwämme von Staub und anderen Ablagerung befreit wird. Hier können sich Insekten und anderes Getier einnisten. Nicht selten gibt es auch Rückstände aus der Lagerung, z.B. Stroh und ähnliches durch die Lagerung in einer Scheune, nicht ganz ungewöhnlich bei historischen Gemälden. Wann spricht man von einer Firnisbnahme? Diese Maßnahme der Abnahme des Firnisses ist tiefgehender. 

Das Abtragen der Firnisschicht erfolgt behutsam mit Wattestäbchen, hier muss auf große Sorgfalt geachtet werden.

 

Bei dieser klassischen Amsterdam-Ansicht lag eine starke Verschmutzung der Oberfläche vor.