Skulpturen werden restauriert

Die Restaurierung der figuralen Ausstattung der Kirche.

Betraut mit der Konservierung und Restaurierung der Skulpturen der Arzbacher Kirche konnten einige spannende Entdeckungen gemacht werden. Obgleich kein barocker Hochaltar mehr vorhanden ist sind eine Handvoll barocker Skulpturen im Kirchenraum verblieben, deren Herkunft meist spekulativ ist und auf eine andersweitige, frühere Nutzung vermuten lässt. Alleine über die Skulpturen der beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus wird berichtet, dass sie Teil des früheren Hochaltars gewesen waren. Neben den beiden Holzskulpturen dieser beiden Apostelfürsten sind die beiden Skulpturen der Immaculata und des Hl. Josef zu nennen, unverkennbar barocke Schöpfungen des sogenannten Hadamarer Barocks, zugeschrieben dem Bildhauer Martin Volk (Anfang/Mitte 18. Jahrhundert). Den Skulpturen ist die barocke „Figura Serpentinata“ eigen. Typisch ist die übersteigerte Pose, dramatische Gestik der Hände und Blick gen Himmel.

Zum Zustand dieser barocken Holzskulpturen lässt sich sagen, dass sie dabei waren „ihre Fassung zu verlieren“, sprich, dass ein Abblättern der farbigen Fassung schon stark ausgeprägt war. Dieses Schadensbild stellte neben der starken Verschmutzung eine große Herausforderung für das Restauratoren-Team aus Koblenz dar. Lose Schollen wurden gefestigt und zurück verleimt, Risse im Holz selbst geschlossen, zerstörte Vergoldung mit Blattgold wieder hergestellt und sämtliche Fehlstellen mit einem Kreidekitt geschlossen und farblich retuschiert.

Ähnliche Arbeiten waren bei den restlichen Skulpturen, teils aus Holz, teils aus tonartigen Materialien notwendig. Jedes Objekt zeigte aber individuelle Schadensbilder. Die mobile Ausstattung konnte in der Koblenzer Werkstatt bearbeitet werden, nicht jedoch das überdimensionale Missionskreuz. Dieses wurde vor Ort auf dem Gerüst der Maler konservatorisch bearbeitet.

Eine interessante Überraschung erlebten die Restauratorinnen mit der Skulptur des Hl. Franziskus, dieser wurde mehrfach überarbeitet, eine frühere Fassung besonderer Qualität konnte freigelegt werden, sodass das Barock wieder zum Leuchten gebracht wurde.

Praktikum Restaurierung

Für das neue Ausbildungsjahr 2024/25:

Wir bieten einem kunstbegeisterten und handwerklich geschickten jungen Menschen eine fundierte restauratorische Grundausbildung im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres in der Denkmalpflege.

Praktikum in der Restaurierung, Gemälde und Skulpturen in Rheinland-Pfalz. Jugendbauhütte Rheinland.

Begleitet wird das Vorpraktikum durch die Jugendbauhütte NRW/Rheinland (siehe dazu auch https://www.denkmalschutz.de/denkmale-erleben/jugendbauhuetten/die-einzelnen-jugendbauhuetten/jugendbauhuette-nrw-rheinland.html), dabei haben Teilnehmer die Möglichkeit, spannende Seminare zu Themen der Denkmalpflege mitzumachen.

Im Praktikum werden Grundlagen der Restaurierung von Gemälden und Skulpturen vermittelt. Wir arbeiten überwiegend im Atelier, jedoch auch in Denkmälern am Objekt. Das Praktikum wird vergütet.

Anbieter: Kunstkonservierung Koblenz

Ansprechpartnerin: Dipl.- Restauratorin Katrin Etringer

Adresse: Sankt-Maternus-Strasse 31, 56070 Koblenz

Telefon: +49 2612 2461

E-Mail: etringer(at)restauratorin.net

Website: kunstkonservierung.de

Gemälde restaurieren

Wir bieten Restaurierungen aller Schwierigkeitsgrade

Untersuchung, Konzepterstellung, Bearbeitung, Restaurierungs-Dokumentation

Reinigungsprobe hier oben links im Gemälde, Gemälde im Zierrahmen. Vor der Restaurierung

Restaurierungs-Techniken im Überblick:

Leinwand aufspannen, Nachspannen von Leinwandgemälden, Rissverklebung bei Leinwänden, Malschichtfestigung,
Materialstabilisierung, Firnisreduzierung,
Wachsextraktion, Intarsieren von Leinwänden, Kittungen
und farbliche Ergänzungen, Retuschen, Firnisauftrag, FirnissenFestigung blätternder Farbe am Gemälde, konservatorische Maßnahmen

ganz oben: Firnisauftrag mit Spritzpistole, abschließender Arbeitsschritt bei einer Gemälderestaurierung eines barocken Gemäldes einer Kapelle. darunter: Retusche eines alten Gemäldes mit reversibler Farbe.

Beratung von Museen, Auktionshäusern, Banken

in Fragen der präventiven Konservierung:
Klimakontrolle, Alarmsysteme, Beleuchtung, konservatorische Einrahmung

Konservatorische Ausstellungsbetreuung

Anfertigen von Protokollen, Zustands-Protokolle, Regelung von Leihverkehr
Verpackungskontrolle, Diebstahlsicherung,
Beleuchtung

Betreuung von Sammlungen

Sammlungsberatung zu Zustand und Echtheit, Beratung bei Ankauf, konservatorische und
restauratorische Betreuung von Kunst (Gemälde, Skulpturen, Objekte), alte und Moderne Kunst

Zustandsgutachten im Kunsthandel

Für Auktionshäuser und Galerien, Kunshandlungen

Begutachtung von Kunstwerken im Schadensfall

Beratung bei Versicherungsfällen, Anfertigen von Gutachten im Schadensfall für die Versicherung, Kostenvoranschläge und Angebote unverbindlich

Beratung von Künstlern in technischen Fragen

bezüglich Einrahmung und Hängung, Präsentation von Kunst

Künstlerliste:

Alte Meister der Renaissance und des Barocks
Conrad Mannlich, Nicolas Neufchatel, Januarius Zick, Bernhard Gottfried Manskirsch, Heinrich Foelix, Nicolaes Berchem, Otto Marseus van Schrieck, Meister Arnt von Kalkar und Zwolle

Künstler des 19. Jahrhunderts

Jakob Bachta, Johann Baptist Bachta, Gerhard von Kügelgen, Hans am Ende, Julius Exter, Hans Thoma, Wilhelm Steinhausen, Casper Scheuren, Johann Heinrich Tischbein, Johannes Jakob Diezler, Phillipp Franck, Nikolai von Astudin, Johann Adolf Lasinsky, Johann Wilhelm Schirmer, Heinrich-Petersen-Angeln, Settagast, Arnold Schulten, Rudolf Hellgrewe, Josef Carl Berthold Püttner, Carl Malchin, Wilhelm Trübner, Nicolai Astudin

Künstler und Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts

Fritz Winter, Hajo Hangen, Heinz Kassung, Pitt Kreuzberg, Karl Orth, Hans Purrmann, Eugenie Bandell, Thomas Bayrle, Otto Ditscher, Walter Zeising, Josef Steib, Fritz von Wille, Paula Monje, Walter Hemming, Heinrich Hartung, Paul Pützhofen-Hambüchen, Robert Gerstenkorn, Max Silbert

In folgenden Orten waren wir schon tätig:

Adenau, Ahrweiler, Andernach, Bad Breisig, Bad Hönningen, Bad Kreuznach, Bad Neuenahr, Bassenheim, Klausen, Koblenz, Kärlich, Kettig, Gönnersdorf, Gondorf, Güls, Hatzenport, Hausen, Mayen, Heimersheim, Neuwied, Montabaur, Arzbach, Dierdorf, Dernbach, Bad Dürkheim, Mendig, Dieblich, Stolzenfels, Waldesch, Aachen, Boppard, Schankweiler, Spey, Cochem, Urmitz, Trier, Vallendar, Weißenthurm, Wittlich, Zeltingen,

50 JAHRE COLOGNE FINE ART & DESIGN

Am kommenden Freitag werde ich den Chapuis Experten Sebastian Jacobi bei seinem Vortrag über Chapuis mit Infos über die Restaurierung eines Sessels unterstützen.

Der Vortrag findet im Rahmen der Cologne Fine Art & Design auf der Kölnmesse statt.

Der Young Collectors Room bietet den passenden Rahmen für einen ersten näheren Kontakt mit Chapuis und seinen Möbelentwürfen. Bitte merken:

Freitag Mittag bei den Art lunches im Young Collectors Room

Wann: täglich von 13:30–14:30 Uhr
Wo: Young Collectors Room, Halle 11.2

Freitag, 22. November 2019
Thema: „Der Ebenist Jean Joseph Chapuis (1765-1864) und sein Einfluss auf das moderne Möbeldesign“
Referent: Sebastian Jacobi, Restaurator, Kunsthistoriker, Kurator, Kunsthandel & Consultant und Sammler

Von mir wird die Restaurierung eines Sessels von Chapuis vorgestellt. Dabei liegt das Augenmerk auf die farbige Fassung. Erklärt wird, welche Schäden typischerweise bei einer solchen Fassung vorliegen können und wie man konservatorisch und restauratorisch mit einem solchen Stück umgehen sollte, welche Herangehensweisen probat sind.

Allgemein gibt es eine Einführung in die Techniken der Vergoldung und farbigen Fassung.

Gerne können Sie uns kontaktieren:

Tel.: 0261-22461

oder mail

etringer@restauratorin.net



Gutachten Kunst und Antiquitäten

Schadensgutachten im Versicherungsfall

Häufig werden von Versicherungen Gutachten über den Zustand des beschädigten Kunstwerks oder Antiquität verlangt. Dies ist Grundlage zur Ermittlung der zu erwartenden Kosten einer Restaurierung.

Erstellen von Schadensgutachten bei Kunst und Antiquitäten.

Als Restauratorin bin ich Ihnen gerne behilflich, einen Schaden an Ihrem Objekt zu bewerten und mögliche Restaurierungs-Maßnahmen zu ermitteln.

Bei Umzügen, Renovierungsarbeiten im Haus oder Putzarbeiten können Dinge beschädigt werden. Nicht immer gehen Transporte glatt und schnell ist ein Riss oder Loch in Ihr Gemälde gekommen, ein Finger einer Putte gebrochen oder eine Vergoldung abgerieben. Größere Schäden entstehen häufig durch Wasserschaden oder Brand.

Das Vorgehen bei einem Antiquitäten-Gutachten hängt stark von der jeweiligen Versicherung ab. In manchen Fällen reicht ein einfacher Kostenvoranschlag für eine fachgerechte Restaurierung, in anderen Fällen verlangen Versicherungen eine genaue Schadensdarstellung, den aktuellen Marktwert der Antiquität, sowie die durch den Schaden entstandenen Wertminderung.

Antiquitäten-Gutachten bei Erbschaften

Auch bei Erbschaften kann kann ein Gutachten sinnvoll sein, wenn es um den Marktwert von Objekten geht. Hier hilft eine frühzeitige, fundierte Preiseinschätzung Streitigkeiten zu vermeiden. Gerne helfe ich Ihnen dabei, den wahren Wert ihrer Holzobjekte, Gemälde oder Möbel richtig einzuschätzen.

Gerne erstelle ich Ihnen ein Gutachten für Ihre Objekte nach den Vorgaben Ihrer Versicherung, damit ein schneller Schadensausgleich möglich ist.

Ihre Katrin Etringer
Antiquitäten-Gutachten in Koblenz, Bonn, Wiesbaden

Gefahrstoffe in der Restaurierung

In der Restaurierung von Kunst- und Kulturgut arbeiten wir mit vielen Stoffen, und nicht alle sind harmlos. Der Umgang mit Chemikalien verlangt neben der Kenntnis der Stoffe auch die Erfahrung mit Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit. Für eine Ausschreibung der Baua (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) sind in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Tobias Vollmer Inszenierungen aus dem Arbeitsalltag von Restauratoren entstanden. Die Fotografien umschreiben die, für Restauratoren relevanten Themen: Chemikalien, Feinstäube, Lösemittel, Aerosole und Gerüstarbeit.

Wichtig ist uns die Verwendung von:

Handschuhen, Schutzmasken, Staubmaske, Absaug- Anlage bei Lösemittel-Dämpfen.

Restaurierung Damenportait

Restaurierung eines Portraits

Diese Dame aus der barocken Zeit erlebt gerade eine Reinigung der Gemälde-Oberfläche und eine Firnisabnahme. Vor Beginn der Restaurierungs-Arbeiten wurden die Möglichkeiten einer Oberflächenreinigung und einer Firnisabnahme untersucht. Neben eines stark vergilbten Firnisses und einer dicken Schicht von Schmutz auf dem Firnis wurde eine Übermalung im Bereich des Hintergrundes des Portraits festgestellt.

Oberflächenreinigung Gemälde Vorderseite

Die Luft, die das Gemälde umgibt ist nicht rein von flüssigen, gasförmigen und festen Stoffen. Diese schädigenden Bestandteile der Luft  lagern sich mit den Jahren auf der Malerei ab und rufenhier langfristig Schäden an Pigmenten und Bindemitteln hervor.  Aufgrund dieser schädigenden Eigenschaft von Oberflächenschmutz auf der Malschicht ist eine Reinigung als eine konservatorische Maßnahme zu sehen. Durch die Verfärbung der Verschmutzungen, z.B. Nikotin, Fett, Ruß, kommt es außerdem zu optischen Veränderungen der vom Künstler verwendeten Farben und Materialien.
Vor Beginn einer Oberflächenreinigung  werden zunächst Proben in den verschiedenen Farbbereichen durchgeführt, da die verwendeten Materialien häufig empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.
Reinigungen von Gemälden und auch Firnisabnahmen dürfen ausschließlich von qualifizierten, erfahrenen Gemälderestauratoren durchgeführt werden.

Firnisabnahme

Ehemals transparente Firnisse verändern sich im Licht, sie reagieren auf UV-Strahung, Wärme und Emissionen in der Luft.  Durch diese Einwirkungen  werden Sie  gelblich/grünlich bis bräunlich.

Durch die Verfälschung der ursprünglichen Farbigkeit kommt zu einer Verflachung der Motive und maltechnische Details sind oft  nicht mehr erkennbar. Die auhtentische Handschrift des Künstlers geht verloren und ist nicht mehr ersichtlicht.

Abhängig vom Ausmaß des Lichtschadens werden Firnisse abgenommen.
Vor Beginn einer Firnisabnahme werden zunächst verschiedene Untersuchungen durchgeführt.

Nach erfolgter Firnisabnahme kann ein neuer schützender Firnis auf die Malschicht aufgetragen werden. Der Firnis wird objektabhängig mittels Pinsel oder mittels Sprühpistole auf das Gemälde aufgetragen. Durch den frischen Pinsel werden optische Effekte, wie Tiefenlicht und Sättigung erzielt.

Restaurierung Kanzelaltar, Pfalz

 

Restaurierung  Kanzelaltar

In Mendig restaurieren wir einen barocken Kanzelaltar aus der Pfalz.

Bei der Restaurierung des Kanzelaltars mit farbiger Fassung und Vergoldung wurden wir in der Werkstatt von Diplom-Restaurator Stephan Retterath vom SWR für die Landesschau gefilmt.

Der Altar wurde in den 70er Jahren in der Schloßkirche Bad Dürkheim abgebaut. Bei dem Altar handelt es sich um einen Kanzelaltar, dem sogenannten Leininger Altar, in Anlehnung an das Adelsgeschlecht der Leininger, die im Barock Ihren Adelssitz in Bad Dürkheim in der Pfalz hatten.

Restaurierungsgeschichte

Die letzte Restaurierung des Kanzelaltars ist in den 20er Jahren des 20sten Jahrhunderts nachweisbar. Bei dieser Restaurierung wurde er umfangreich überarbeitet.

Aktuelle Restaurierung in Mendig

Gegenwärtig wird der Altar von uns in Zusammenarbeit mit Stephan Retterath, Mendig holztechnisch und fassungstechnisch konserviert und restauriert.

Zum Vorzustand

Es liegt auf der Hand, dass bei dem Abbau vor mehr als 30 Jahren und während der Lagerung auf einem Speicher in Speyer einige Schäden an Holz, Schnitzerei, Fassung und Vergoldung entstanden.  Demzufolge sind nicht nur die Holzverbindungen der einzelnen Altarelemente beschädigt, auch die farbige Fassung blättert großflächig ab und weist zahlreiche Fehlstellen auf.  Weitere Schäden sind alte Ausflugslächer aus einem Schädlingsbefall (Holzwurm), sowie starker Abrieb durch unsachgemäße Reinigungsarbeiten. Nicht zu verachten ist der starke Verschmutzungsgrad der Oberfläche.

Restaurierungs-Maßnahmen

Bislang sind folgende Maßnahmen der Konservierung und Restaurierung am Kanzelaltar ausgeführt worden:

Eine Begasung mit einem ungiftigen Gas in einer luftundurchlässigen Hülle garantiert eine Vernichtung möglicher holzschädigender Insekten, die noch im Holz des Altars verblieben sein könnten. Nach der mehrwöchigen Begasung mit Stickstoff wurden alle Elemente von dem lose aufliegendem Oberflächenschmutz befreit. Die Festigung der losen und blätternden Fassung erfolgte mit geeigneten Festigungsmitteln. Diese wurden größtenteils mittels Spritzen appliziert.

Fehlende Elemente wurden holztechnisch ergänzt in Eiche und Linde durch das Team Retterath, Risse, verleimt, und Fehlstellen mit geeigneten Kitten auf Niveau geschlossen.

Derzeit laufen noch die letzten Arbeiten an der Oberfläche für die Kittung. Ich danke schon mal den zahlreichen, superangagierten Mitwirkenden!

 

Restaurierung Chapuis-Armlehnstuhl

Für eine Stiftung des Roentgen-Museum in Neuwied haben wir 2015 diesen Stuhl des belgischen Ebenisten Jean-Joseph Chapuis restauriert.

Chapuis (Brüssel 1765-1864) ist ein hochbedeutender französischer Ebenist. Seine Arbeiten sind in der Regel gestempelt, dieses Recht erlangte er duch den Pariser Meistertitel des Ebenisten. Auch dieser Stuhl ist mit dem Stempel Chapuis versehen. Sein Stil greift die Formensprache des Directoire und Empire auf.

Bei dem restaurierten Stuhl von Chapuis handelt es sich um einen schichtverleimten Armlehnstuhl. Er gilt als der erste schichtverleimte und gebogene Stuhlentwurf in Leichtbauweise. Seine Entstehungszeit liegt somit noch vor der Thonet!

Der schichtverleimte Armlehnstuhl ist vermutlich aus Rüster, schwarz gefasst und mit Goldmalerei sowie Blattgold versehen. Die Fußteile sind aus Messing und vergoldet.

Bei Übernahme in unserer Restaurierungswerkstatt in Koblenz wurden zwei maltechnische Überarbeitungen festgestellt. Die Sichtfassung hatte keinen Bezug zum originalen Erscheinungsbild der Oberfläche eines Chapuis-Stuhls.

Das Restaurierungskonzept sah eine Abnahme der späteren Anstriche vor, die großflächig die feine Goldmalerei (Ornamente) verdeckte. Die Freilegung der originalen Goldornamente war ein wahrer „Aha-Moment!“

 

ChapuisChapuis-Armlehnstuhl nach Restaurierung. Mehrere Schichten von späteren Überfassungen wurden mittels Lösemittelkompressen abgenommen. Die originale Polychromie des Stuhls konnte wieder freigelegt werden. Die Goldmalereien waren in einem besseren Erhaltungszustand als zunächst erwartet. Partiell wurde die Fassung zurückhaltend retuschiert.

Roentgen-Museum Neuwied      vergoldung-stuhl