Mehreren Jahren wurde eine kleine Muttergottes aus der Stiftskirche St. Castor zu Karden gestohlen. Zu unserer großen Freude tauchte die Skulptur wieder auf, die Schäden waren nicht zu gravierend, und wir konnten die Fassung so wieder herstellen, dass keine Schäden zurück blieben. Eine Redakteurin des Fernsehens hat einen sehr anschaulichen Bericht darüber gemacht.
Restaurierung von Brandschäden
Im Falle eines Brandes kommt es auch häufig indirekt zu Rußablagerungen auf Kunstwerken. Die Verbrennungsprodukte sind gefährliche Stoffgemische die durch Ihre Säuren und anderer schädlicher Bestandteile weiteren Schaden zusätzlich zu den durch Feuer und Hitze entstanden Schäden verursachen. Insbesondere gilt dies für empfindlichen Objekten wie Gemälden, Grafiken und Holzskulpturen, allgemein Objekte mit offenporigen Oberflächen.

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weichen Schwämmen werden Oberflächen nach Brand von Rückständen befreit.Es gilt, möglichst schnelle Sofortmaßnahmen an brandgeschädigten und mit Ruß belasteten Objekten vorzunehmen um weitere Schäden zu vermeiden.

Ein Brand bedeutet nicht immer, dass Kunstwerke für immer verloren sind, auch wenn sie stark mit Russ kontaminiert sind. Es ist sinnvoll geschädigte Kunstwerke nach einem Brand durch einen Experten prüfen zu lassen, ob die Kunstwerke, die scheinbar an den Brand verloren wurden, doch zu retten sind. Gemälde, Tafelbilder, Hozskulpturen reagieren bei direkter oder indirekter Hitzebestrahlung unterschiedlich. Die Veränderung der Oberflächen (Farbschichten, Lacken) ist abhängig von der Strahlungstemperatur und Dauer der Hitzeexposition, dem vorhandenen Bildmaterial, der Malschicht, der verwendeten Pigmente und den Bildüberzügen.

Ausschlaggebend ist auch das Alter und der Erhaltungszustand der genannten Materialien.
Die Behebung eines Brandschadens stellt, wie der Brand selber, einen gravierenden Eingriff in die Grundsubstanz des Kunstwerkes dar. Es stellt sich die Frage, ob ein liebgewonnenes Kunstwerk dem Verfall preisgegeben wird oder aber, ob eine Wiederherstellung durchführbar ist. Die Entscheidung sollte sicherlich für das Kunstwerk ausfallen, da neben einer materiellen Aufwertung ein Stück Erinnerung als lebendige Geschichte erhalten bleibt.
Schönes Sankt Sebastian
Hier ein paar Natur- Impressionen von der schönen Landschaft in dem Ort am Rhein. Unweit vom Rheinufer gelegen erstecken sich die Felder, Wiesen und Prachen des Ortes St. Sebastian bei Koblenz. In der Senke vermutet man, dass sich früher der Rhein hier einen Seitenarm gesucht hat, es war wohl mal eine Art Auenlandschaft, wie man sie heute noch in der Nähe von Spayer vorfindet.
Noch bietet die Landschaft ein reiches Refugium für Flora und Fauna. Dieses ist aber in Gefahr durch eine Umgehungsstrasse, die vordergründig betrachtet die Orte Sankt Sebastian und Kaltenengers entlasten soll.
Hier also ein paar Bilder!
Und wer sehen will, was eine Planungsbehörde des Landes damit vor hat schaut sich diesen Film hier an:




Rheindörferstrasse
Im Sinne des Landschaftsschutzes und Bewahren von Natur und Kulturlandschaft möchte ich auf dieses sachliche Video aufmerksam machen. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich das Video über die Rheindörfer St. Sebastian und Kaltenengers, über eine Planung der Rheindörferumgehung und eine wünschenswerte Alternativ-Planung anschauen würden.
Nicht außer Acht lassen sollte man den geplanten Brückenneubau der Autobahnbrücke A48 und wie die bislang geplante Trasse der Rheindörferumgehung dem Brücken-Abriss und Neubau zuspielen würde, in Punkto Material-Abtransport und Materialbeschaffung. Da wären die Weichen gestellt für eine „leistungsstarke“ Strasse, die die Laster aufnehmen würde und in absoluter Dorfnähe vorbeiführen würde. Dies muss man mit in die Planung einbeziehen.
Hier also der Film der Kaltenengerser fwg:
Den Film habe ich hier online gestellt, ohne parteilich aktiv zu sein und mich zu einer einzelnen Partei zu bekennen. Der Film vertritt einfach meine Meinung! und ich würde mir wünschen, wenn andere das auch mitbekommen und somit Einfluss genommen werden kann bei einer weiteren Planung.
Skulpturen werden restauriert
Die Restaurierung der figuralen Ausstattung der Kirche.
Betraut mit der Konservierung und Restaurierung der Skulpturen der Arzbacher Kirche konnten einige spannende Entdeckungen gemacht werden. Obgleich kein barocker Hochaltar mehr vorhanden ist sind eine Handvoll barocker Skulpturen im Kirchenraum verblieben, deren Herkunft meist spekulativ ist und auf eine andersweitige, frühere Nutzung vermuten lässt. Alleine über die Skulpturen der beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus wird berichtet, dass sie Teil des früheren Hochaltars gewesen waren. Neben den beiden Holzskulpturen dieser beiden Apostelfürsten sind die beiden Skulpturen der Immaculata und des Hl. Josef zu nennen, unverkennbar barocke Schöpfungen des sogenannten Hadamarer Barocks, zugeschrieben dem Bildhauer Martin Volk (Anfang/Mitte 18. Jahrhundert). Den Skulpturen ist die barocke „Figura Serpentinata“ eigen. Typisch ist die übersteigerte Pose, dramatische Gestik der Hände und Blick gen Himmel.
Zum Zustand dieser barocken Holzskulpturen lässt sich sagen, dass sie dabei waren „ihre Fassung zu verlieren“, sprich, dass ein Abblättern der farbigen Fassung schon stark ausgeprägt war. Dieses Schadensbild stellte neben der starken Verschmutzung eine große Herausforderung für das Restauratoren-Team aus Koblenz dar. Lose Schollen wurden gefestigt und zurück verleimt, Risse im Holz selbst geschlossen, zerstörte Vergoldung mit Blattgold wieder hergestellt und sämtliche Fehlstellen mit einem Kreidekitt geschlossen und farblich retuschiert.
Ähnliche Arbeiten waren bei den restlichen Skulpturen, teils aus Holz, teils aus tonartigen Materialien notwendig. Jedes Objekt zeigte aber individuelle Schadensbilder. Die mobile Ausstattung konnte in der Koblenzer Werkstatt bearbeitet werden, nicht jedoch das überdimensionale Missionskreuz. Dieses wurde vor Ort auf dem Gerüst der Maler konservatorisch bearbeitet.
Eine interessante Überraschung erlebten die Restauratorinnen mit der Skulptur des Hl. Franziskus, dieser wurde mehrfach überarbeitet, eine frühere Fassung besonderer Qualität konnte freigelegt werden, sodass das Barock wieder zum Leuchten gebracht wurde.
Schlaflose Nächte
An dieser Stelle muss ich mal in eigener Sache schreiben, oder besser im Namen der Kinder und kommender Generationen, die vielleicht noch mit einem Hauch von Natur aufwachsen möchten und nicht die Reste verbleibenden Natur- und Kulturlandschaft des Koblenz-Neuwieder Beckens den Strassenplanern zum Fraß vorwerfen möchten.
Gerade Unglaubliches vollzieht sich gerade in meinem Geburtsort St. Sebastian, von dem man ja so lange weg war und jetzt wieder in der Nähe lebt. Immer wieder, seit Aufkommen des motorisierten Individualverkehrts und extremer Zunahme dieses, kam seitens der Bürgerschaft der Wunsch nach einer Entlastung auf, eine Ortsumgehung schien das probate Allheilmittel dieses Übels zu sein. Aus dem Ort draußen, aus dem Blickfeld, also weg. Wohin diese Umgehungsstrasse gelegt werden soll, darüber machte man sich konkret nicht so viel Gedanken, Platz ist doch genug da auf freier Flur, Hauptsache weg!
Nun muss man wissen, dass der Verkehr in St. Sebastian, vergichen mit Orten ähnlicher Größe als durchaus moderat zu bezeichnen ist. Natürlich kommt es in Stoßzeiten zu einem gewissen höheren Verkehrsaufkommen, aber über Tag kann man mit dem Verkehr leben und hat auch nicht das Problem mit Rasern. Aber darum soll es hier eigentlich nicht gehen. Sondern viel mehr um den schmerzhaft befürchteten Verlust der offenen Landschaft, die sich sanft an den Ortsrändern anschließt und viele Menschen zu Spaziergängen durch die Felder und das Wasserschutzgebiet animiert. Ein unglaublicher Wert, den es so kaum mehr gibt in den stadtnahen Gebieten und den es gilt zu schützen. Vielleicht sollte man sich auch mal fragen, was sich die kommenden Generationen vorstellen. Ich denke da nur an die „Generation Greta“, falls es diese überhaut gibt. Dominiert da nicht der utopische Wunsch nach einer autofreien Welt, einer intakten Natur, Selbstversorgung etc.?


Soll diese Utopie nur noch in den Ökoblasen der Szeneviertel der Großstädte gelebt werden? Und wir öffnen Tür und Tor für den Schwerlastenverkehr vor unserer Haustür? (Wer Pläne lesen kann merkt unweigerlich, dass die Trasse keine ortseigene Abfahrt besitzt und direkt als Schnelltrasse auf das REWE-Zentrallager im Kesselheimer Gewerbegebiet zusteuert)
Ist es nicht so: Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten? Haben das die Herrschaften in den Räten noch nicht begriffen? Müssen wir das bald selbst leidvoll an unserer eigenen Natur erfahren?
Wie sagt man hier so schön: „Dann hat der Arsch Feierabend!“
Holz imitieren mit Maltechniken
Ein Orgelgehäuse wurde umgebaut und Bauteile mussten vom Orgelbauer holztechnisch ergänzt werden. Dieses „frische“ Holz sollte nun dem Altbestand angepasst werden. Das Orgelgehäuse des ausgehenden 19. Jahrhunderts zeigt heute eine Sichtfassung des frühen 20. Jahrhundert. In dieser Überarbeitungsphase hat man das Orgelgehäuse mit einer Holzimitation neu gefasst.

Die Holzmalerei (Holzimitation) ist eine Technik mit der sich die verschiedensten Holzarten täuschend echt nachahmen lassen. Bei der Ausführung der Holzmalerei spricht man vom lasieren, fladern oder maserieren.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Technik der Holzmalerei – wie auch alle anderen dekorativen Maltechniken aus dem Malerhandwerk – Ihren Höhepunkt. Die damaligen Maler – Dekorationsmaler genannt – übten die Holzmalerei in höchster Perfektion aus. Auf Werkstoffen wie unter anderem Türen, Tore oder Möbel die aus „billigem“ Weichholz hergestellt wurden, wurde damals vom Maler und Anstreicher bzw. dem Dekorationsmaler mit Farbe teures edles meist Hartholz vorgetäuscht. Zum Einen wären oft Möbel oder Türen aus hartem Hölzern unerschwinglich gewesen zum Anderen konnten alle Bauteile mit frei gewählten Dekoren verziert werden. Üblicherweise wurde wurde der Holzträger mit Ölfarbe aus Leinöl (Leinölfarbe) vorbereitet und dann mit Öllasur oder Wasserlasur maseriert. Außerdem benutzte man Bier als Bindemittel, sogenannte Bierlasuren.
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speziellen Werkzeugen, Modlern oder Dachshaarvertreiber wurde die Maserung des Holzes imitiert. So konnten Holzarten imitiert werden, die der Schreiner nicht vorrätig hatte, Holzarten wie Pitsch Pine, Palisander, Eiche, Ahorn oder Vogelaugenahorn, Esche und Blumenesche, Rosenholz, Zitronenholz sowie alle Arten von Mahagoni usw. Auch Schildpatt oder Marmor und andere Gesteinsarten wurden imitiert.Bei unserer Holzmalereie orientieretenwir uns an dem vorgegebenen Holzmuster der Orgel. Zum Maserieren verwenden wir dieselben Werkzeuge und Pinsel wie der Dekorationsmaler im 19. Jahrhundert; z. B. Modler, Dachshaarvertreiber, Rucker und Schläger (Pinsel). Kratzer und kleinere Fehlstellen in der bestehendenFassung wurden innerhalb der Fehlstelle retuschiert.
50 JAHRE COLOGNE FINE ART & DESIGN
Am kommenden Freitag werde ich den Chapuis Experten Sebastian Jacobi bei seinem Vortrag über Chapuis mit Infos über die Restaurierung eines Sessels unterstützen.
Der Vortrag findet im Rahmen der Cologne Fine Art & Design auf der Kölnmesse statt.
Der Young Collectors Room bietet den passenden Rahmen für einen ersten näheren Kontakt mit Chapuis und seinen Möbelentwürfen. Bitte merken:
Freitag Mittag bei den Art lunches im Young Collectors Room
Wann: täglich von 13:30–14:30 Uhr
Wo: Young Collectors Room, Halle 11.2
Freitag, 22. November 2019
Thema: „Der Ebenist Jean Joseph Chapuis (1765-1864) und sein Einfluss auf das moderne Möbeldesign“
Referent: Sebastian Jacobi, Restaurator, Kunsthistoriker, Kurator, Kunsthandel & Consultant und Sammler
Von mir wird die Restaurierung eines Sessels von Chapuis vorgestellt. Dabei liegt das Augenmerk auf die farbige Fassung. Erklärt wird, welche Schäden typischerweise bei einer solchen Fassung vorliegen können und wie man konservatorisch und restauratorisch mit einem solchen Stück umgehen sollte, welche Herangehensweisen probat sind.
Allgemein gibt es eine Einführung in die Techniken der Vergoldung und farbigen Fassung.
Gerne können Sie uns kontaktieren:
Tel.: 0261-22461
oder mail
etringer@restauratorin.net
Restaurierung an Kanzel
Wir freuen uns, dass die Restaurierung der Kanzel in der Kirche St. Marien zu Bad Breisig so gut wie abgeschlossen ist. Unsere wochenlange Arbeit brachte dank des tollen Teams eine bauzeitliche Marmorierung zutage. Die feurige Marmorierung des Rokoko wurde vor ca. 100 Jahren dunkelbraun überstrichen, sodass das Erscheinungsbild der Kanzel vor der Restaurierung stumpf und fad erschien. Der Charme des Rokoko ließ sich nur noch anhand der beeindruckenden Schnitzereien der Kanzel erahnen.
Nach holztechnischen Maßnahmen durch Diplom-Restauratorin Daniela Jacek wurde die Fassung konservatorisch und restauratorisch bearbeitet. Dabei stand die Herausarbeitung der originalen Charakters der Kanzel im Fokus der Restaurierung. Aufgrund einer eingehenden Voruntersuchung mit stratigrafischen Schnitten konnte auf eine gut erhaltene Originalfassung des 18. Jahrhunderts geschlossen werden. Das urspüngliche Erschienungsbild sollte bei der Restaurierung bewahrt werden. Daher wurde die spätere Farbfassung (dunkelbraun) mittels Lösemittel und mechanischer Freilegung abgenommen. Die originale Vergoldung der geschnitzten Verzierungen konnte in großen Teilen freigelegt werden. Fehlstellen der Vergoldungen und Marmorierung wurden behutsam rekonstruiert und farblich eingestimmt.
Wir danken dem wunderbaren Team aus Restauratoren und Vergoldern die bei der Umsetzung der Restaurierung mitgewirkt haben!